zunächst einmal danke für dieses schöne turnierchen am wochenende, welches aus meiner sicht ein paar nachdenkenswerte umstände zutage gebracht hat.
unabhängig davon, ob ich mit dem ergebnis einverstanden bin und wie meine persönliche betrachtung der teams ist, sollte man dennoch das urteil fair annehmen, so wie es auch die verständlicherweise geschockten aachener getan haben; und dieses gilt zudem auch für jeden zuschauer und foristen. man kann zwar anderer meinung sein, diese auch artikulieren, aber bitte in einer angemessenen form.
hier ein paar kurze anmerkungen meinerseits zu den teams in der reihenfolge des turnierausgangs:
vfl bochum eine vom heimpublikum getragene mannschaft, die aber ein sehr biederes programm zu tanzen hat, welches in weiten teilen auch aus den frühen 90er jahren stammen könnte, hinzu kommen immer wieder die gleichen unnatürlichen armfestlegungen für die damen, welche eine synchronität erzeugen, aber nichts mit der bewegung zu tun haben. was mich jedoch am meisten stört, ist dass die choreografie in einigen passagen jedes gespür für die musik vermissen lässt, auch wenn es bei dem dahingeplätschere der grönemeyer-versatzstücke sicherlich auch schwer ist, die entsprechende bewegungsführung zu finden. zudem fehlt es mir bei dieser mannschaft an energetischen wechseln und einer raumdynamik. an diesem tag sehr nah am limit, aber für mein empfinden einen platz zu hoch eingelaufen.
dst cologne die meiner ansicht nacht überbewertetste mannschaft des tages. trotz der verminderten dynamik im vergleich zum bremer original, ist die mannschaft (insbesondere die damen) in vielen passagen überfordert, welches sich in individuellen notschritt-passagen zeigt und vor allem in einer äußerst undynchronen ausführung vieler armaktionen. die wuseligen arme wurden zwar im finale etwas besser, können aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass es ein hektisches miteinander auf der fläche ist, welches oftmals nur darum bemüht ist, durch effekte von der tänzerischen leistung abzulenken. hat meiner meinung nach kein treppchenplatz verdient.
ttc rws bochum in der vorrunde noch sehr unsicher und man dachte, dass da vielleicht der ein oder andere tänzer kurzfristig die choreo lernen musste. im finale deutlich stärker und gefestigter. hier haben sich, als wenn ein knoten geplatzt ist, alle tänzer auf einmal zu einer einheit zusammen gefunden und eine durchgängig saubere tänzerische leistung abgeliefert, die für regionalliga sicherlich im schnitt noch besser sein könnte, aber immerhin wurde getanzt. leider sind die alten fg bochum-velbert kleider immer noch ein ganz großer murks und die damen sehen auf entfernung einfach nur nackt aus und gehen auf der fläche leider unter. zu recht auf platz 3.
aachen die wohl polarisierendste mannschaft der liga. sie vertanzen das wohl schwierigste und modernste schrittmaterial und eine der innovativsten tänzerischen choreografien der letzten jahre. es stellt sich halt nur die frage, ob man diese art des tanzens mag oder nicht. gerade als deutsche mannschaft, ist es durchaus ein wagnis eine ausrichtung aus russland zu übernehmen, da traditionell die grundausrichtungen und vorstellungen eher auseinander laufen. auch wenn im finale ein paar gröbere schnitzer dabei waren, für mich immer noch das attraktivste gesamtpaket. sie haben nicht nur aufgrund der drei frontpaare sondern auch im mannschaftsschnitt ein sehr hohes tänzerisches niveau, welches im mittel ihres gleichen in der liga sucht. damit einhergehend kann die musik auch entsprechend in bewegung umgesetzt werden und eine natürliche dynamik und energie auf der der fläche erzeugt werden. aufgrund der tänzerischen leistung deutlich zu schlecht bewertet und für mich mit abstand auf platz eins. (vielleicht sollte man den deutschen wertungsrichtern sagen, dass es kein internationales turnier ist und eine osteuropäische choreo nicht allein deshalb schlechter bewertet werden muss. ^^)
td tsc düsseldorf damit sind wir im niemandsland der liga angekommen, das einzig von einem team bevölkert wird. da geht nix nach oben und nix nach unten. das ist nicht schlecht aber auch nicht herausragend. es bleibt einfach nichts nachhaltig in erinnerung, außer dass sie dort am ende einlaufen, wo sich kein anderes team mehr anbietet.
emsdetten best of the rest von den drei mannschaften, für die das abenteuer regionalliga noch mindestens eine nummer zu groß ist. nach dem abgang des fast kompletten a-teams der letzten jahre, versuchen sie das beste aus der situation zu machen und tuen dieses mit viel einsatz und energie. leider ist das tänzerische niveau noch nicht gut genug, um die grundsätzlich sehr langsame choreografie mit leben zu füllen. zudem ist das tänzerische niveau so ungleich, dass es sich besonders in drehungsumfängen bemerkbar macht und sich dann diese gelben fransen am hintern der damen sehr zum nachteil auswirken. damit schießt sich diese mannschaft selber ins knie. die der gesamte vortrag würde ruhiger wirken, wenn nicht dieser unsägliche farbkontrast da wäre. werden sich wohl über die saison hin auf 6 einpendeln
hilden one world, naja man mag zu dem konzept stehen wie man will, es ist halt irgendwie eine typische kallrath-runge produktion, die hier versucht wird irgendwie mit eingeschränkten mitteln auf die fläche zu bringen. leider bleibt die mannschaft den versuch schuldig, das zu transportieren, wovon die choreografie lebt und das ist die emotion. die tänzer sind leider mit fast allem was dort verlangt wird überfordert und können sich nur aufgrund der moderneren und etwas dynamischeren ausrichtung knapp auf den 7. platz retten
utc münster für mich mit hilden zusammen die mit abstand schwächsten teilnehmer der diesjährigen regionalliga. der gesamtvortrag lässt die eh schon langsame und undynamische musik wie auf valium wirken. zudem wirkt die mannschaft nicht sehr überzeugt in ihrem vortrag, man vermisst nicht nur durchgängig tänzerisches vermögen, sondern auch jedwede akzentuierung oder körperspannung, welches bei einer thematik wie bodylanguage natürlich essentiell sein müsste. zudem wirkt das team oftmals wie ein großer klumpen, weil sich herren und damen durch die wahl des outfits und der zudem auch noch ähnlichen bestrassungsweise, kaum unterscheiden lassen. wuselfaktor hoch zehn für den betrachter und man verliert schnell die lust zuzusehen. hinzu kommen immer wieder stellen in der choreografie, welche wie bereits im vorjahr nicht auf die musik passen und wie ein fremdkörper wirken. mehr als platz 8 wird über die saison wohl nicht drin sein.
so, ich habe mich bemüht in möglichst neutralen worten, das wiederzugeben, was ich wahrgenommen habe, erhebe aber keinerlei anspruch auf richtigkeit oder vollständigkeit. sollte sich jemand persönlich angegriffen fühlen, dann entschuldige ich mich hier vorab provisorisch.
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